Führung durch den Spanischen Turm auf der Darmstädter Rosenhöhe und die Ausstellung im angrenzenden Skulpturengarten
Kurator Thorsten Bruns erklärt Wissenswertes zur Geschichte und Sanierung des besonderen Bauwerks.
Die Bedeutung des ehemals in großherzoglichem Besitz befindlichen Baudenkmals ist bis heute nicht abschließend geklärt. Die Befunde weisen darauf hin, dass das etwa 5 m hohe Erdgeschoss des Turms in einem ersten Bauabschnitt Ende des 18. Jahrhunderts vermutlich als künstliche Ruine errichtet wurde. Absichtlich unvollendete, also „künstliche“ Ruinen waren im ausgehenden 18. Jahrhundert beim Adel als Ausdruck romantischer Projektionen sehr beliebt. 1853 erfolgten unter Prinz Carl von Hessen, in dessen Besitz sich das Gelände zu dieser Zeit befand, eine Aufstockung des Turmstumpfes um zwei weitere Geschosse sowie der Anbau eines Treppenturms. Auf Carl geht auch die Bezeichnung „Spanischer Turm“ zurück, den er als „Chateau d’Espagne“, also als Luftschloss oder realitätsfernen Sehnsuchtsort, bezeichnete. Die Stiftung der Eheleute Brigitte und Ulrich Scheinert sanierten den Spanischen Turm aufwendig.
Der Kurator Torsten Bruns M.A. führt ebenfalls durch den angrenzenden Skulpturengarten.