Buchvorstellung von Dr. Almut Seiler-Dietrich: Das Leben der Erica de Bary (1907‒2007) und Ausstellungseröffnung "Helmut Lander in Zentralafrika"
Gemeinsame Veranstaltung mit der Luise Büchner-Gesellschaft
Am Montag, 17. Oktober 2022 um 19 Uhr, stellt Dr. Almut Seiler-Dietrich ihr Buch über das Leben der Erica de Bary mit einem Vortrag vor.
Erica de Bary träumte schon als kleines Mädchen von Afrika. Von 1941 bis 1944 lebte sie als Mitarbeiterin der Pariser Zeitung im besetzten Paris, wo sie Künstler und Schriftsteller, afrikanische Dichter und Politiker wie Jacques Rabemananjara (Madagaskar) und Leopold Sedar Senghor (Senegal) kennenlernte. Nach dem Krieg veröffentlichte sie kleinere eigene Werke, übersetzte afrikanische Dichtung und agierte als Kunstvermittlerin zwischen der Pariser Szene und Frankfurt. Von 1952 an reiste sie mit ihrem Mann fast jedes Jahr nach Afrika, darunter in die libysche Oase Ghat, über die sie mehrere Bücher schrieb. Ihre Reisen dokumentierte sie in Tagebüchern, die sie zu poetischen Skizzen verarbeitete. Ihr Werk begleitete die Dekolonialisierung und das Entstehen der unabhängigen afrikanischen Staaten.
Ausstellungseröffnung: Helmut Lander in Zentralafrika. Zeichnungen aus dem Nachlass und afrikanische Masken, Figuren und Artefakte
Im Anschluss an die Buchvorstellung eröffnen wir die kleine Ausstellung „Helmut Lander in Zentralafrika. Zeichnungen aus dem Nachlass und afrikanische Masken, Figuren und Artefakte“.
Helmut Lander (geb. 1924 in Weimar, gest. 2013 in Darmstadt) unternahm zeit seines Lebens ausgedehnte Reisen nach Afrika. Als begeisterterer Sammler afrikanischer Kunst und interessierter Beobachter afrikanischen Lebens fühlte sich der Darmstädter Künstler dem schwarzen Kontinent sehr verbunden. Bei seinen Zeichnungen ist dem Künstler die große Kontur zentrales Anliegen, zugleich Ausdruck und Erscheinungsbild des afrikanischen Menschen. Lander fühlte einen starken inneren Bezug zur afrikanischen Welt, zu den Menschen, deren Lebensgefühl zu Lehmarchitektur und den Gewohnheiten des Alltäglichen.
Gerade im Spannungsfeld und der Diskussion um Kolonialismus und Restitution ist die Thematisierung und die Ausstellung von afrikanischer Kunst heute wichtiger denn je, zeigt sie im positiven Sinn die Faszination der Formenwelt Afrikas im Kontext der europäischen und der Weltkunst. Unbestritten ist der starke Einfluss, den afrikanische Kunst auf die französischen Künstler wie Picasso und Derain ausübte – und auf den Darmstädter Künstler Helmut Lander. Die Ausstellung stellt Zeichnungen aus dem Nachlass von Helmut Lander neben zentralafrikanische Masken, Figuren und Artefakte, die unter anderem aus der privaten Sammlung des Künstlers stammen.
Die Ausstellung ist bis 28. November 2022 zu sehen.